Social Media für Jugendliche
Auf Facebook und Instagram informiere ich seit Jahren über meine Bücher. Mit dem Erscheinen meines neuen Jugendthrillers für Young Adult, also Jugendliche ab 14 Jahren, wollte ich einen Weg finden, meine potenziellen Leserinnen und Leser direkt zu erreichen.
Um herauszufinden, wo Teenager heutzutage die meiste Online-Zeit verbringen, musste ich nur meinem 16-jährigen Sohn über die Schulter schauen: TikTok! Doch darf jemand aus der Generation X sich auf einer Plattform für junge Menschen der Generation Z überhaupt anmelden?
Alters-Obergrenze für TikTok?
Wenn ich bei einer Lesung in einer 6. Klasse nach meinem Alter gefragt werde, sehe ich immer wieder in ungläubige Gesichter. Ist der echt schon sooo alt? Wie kann ein Hochbetagter ohne Rollator nur aus dem Haus gehen? Und hat das seine Heimleitung eigentlich erlaubt?
Ich finde, man ist so alt wie man sich fühlt. Letzten Endes kann meinen Leserinnen und Lesern mein Alter auch egal sein, denn was wirklich zählt, ist die Glaubwürdigkeit der Heldinnen und Helden. Und peinlich sind alte Menschen doch nur, wenn sie sich wie Teenager aufführen.
Der allwissende Algorithmus
Also ignorierte ich mein biblisches Alter, ging in den Play Store und suchte nach TikTok. Ich zögerte. Wollte ich mir wirklich eine App installieren, deren Algorithmus ihre Nutzer besser kennt, als die sich selbst?
Mir fielen die weisen Worte eines nicht ganz so weisen Schlagersängers ein: Egal! Und in einem Augenblick todesmutiger Spontanität entschied ich, die App zu installieren.
Herzchen, die brechen
Ich gab mich nun der grenzenlosen Weisheit des TikTok-Algorithmus hin und ließ ihn mein Innerstes analysieren. Eventuell blieb ich ein paar Millisekunden zu lange bei den Tipps von Physiotherapeuten hängen, die Übungen für die Lendenwirbelsäule zeigten, daher bekam ich nur noch solche Videos angezeigt. Ich hatte meinen Algorithmus kaputt gemacht!
Glücklicherweise erklärte mir mein Sohn, dass man Videos nicht nur Herzchen geben kann, sondern auch gebrochene Herzchen. Markiert man Inhalte so, erscheinen sie künftig seltener oder auch gar nicht mehr. Da hatte ich noch einmal Glück gehabt, ich wollte schon meinen Account löschen und noch einmal neu anfangen.
TikTok + Bücher = BookTok
Mittlerweile habe ich den Algorithmus ganz gut trainiert und er zeigt mir jetzt hauptsächlich das, weswegen ich auf TikTok bin: Informationen aus der BookTok-Community.
Seit August 2023 poste ich Videos über meine Bücher und freue mich über jedes Herzchen, das man ihnen schenkt. Mittlerweile habe ich schon viele Follower und es werden stetig mehr, das ist cool.
Um mich bei TikTok zu finden, genügt es nach “Karim Pieritz” oder “Kaspabü” zu suchen.