Vom anstrengenden Aufbau …
Es war ein verregneter Freitag morgen, an dem ich am liebsten im Bett geblieben wäre. Glücklicherweise war der Verkehr auf der Stadtautobahn verblüffend gut und so kam ich pünktlich bei der Ausfahrt Grenzallee an. Ab hier führten nur noch Schlangenlinien durch die bekannte Megabaustelle.
Als ich im Estrel ankam, begann der Kampf um einen Kofferwagen. Irgendwo am Wegesrand hatte jemand einen stehenlassen und ich ergriff meine Chance. Als ich mit vollem Wagen dann kurz vor dem Ziel war, musste ich mich noch in einen super winzigen Mini-Fahrstuhl quetschen. Als Location für eine Buchmesse mit viel Warenverkehr sind diese Räumlichkeiten eigentlich nicht geeignet.
Dann begann ich mit dem Aufbau, aber leider fehlten die Tischnummern, sodass erst einmal jeder da aufgebaut hat, wo es halbwegs dem Plan entsprach. Ein Standnachbar wies mich glücklicherweise rechtzeitig darauf hin, dass ich am falschen Platz aufbaue und so konnte ich den Fehler schnell korrigieren.
… zum phänomenalen Messe-Beginn
Nach dem Aufbau blieb nicht viel Zeit, denn jetzt kamen schon die ersten Besucher. Ich hatte selten so viel Action an meinem Kinderbuch-Stand, das war cool!
Da ich am Vormittag alleine war, war mein Stand während der Lesungen nur von meinem Lese-Bärchen beaufsichtigt, doch dieser Job war für ihn ein wenig zu stressig. Glücklicherweise sprangen nette Standnachbarn ein – vielen lieben Dank dafür!!!
Meine erste Jugendbuch-Lesung
Den Leseraum für meine erste Lesung zu finden war eine Herausforderung. War der “Sprecherraum” wirklich der “Leseraum”? Ja, er war es! Meine Jugendbuch-Lesung war rappelvoll mit 10-Jährigen, die gespannt meiner Abenteuergeschichte lauschten. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Schüler so gut mit Taschengeld versorgt waren und mir im Anschluss zum Stand folgen würden, um mir das Jugendbuch förmlich aus den Händen zu reißen. So gingen schon am Vormittag etliche Jugendbücher über den Tisch.
Diese Lesung war meine erste Lesung aus dem neuen Jugendbuch vor Kindern im passenden Alter und für mich daher besonders aufregend und spannend. Es war toll, die Reaktion der Jugendlichen live zu erleben. Der Humor im Buch kommt an und ich konnte zahlreiche Jungen und Mädchen schmunzeln und kichern sehen. Besonders interessant war, dass speziell 10-11-jährige Mädchen ganz verrückt nach dem Abenteuer des 13-jährigen John sind, der ohne Handy in ein Internat abgeschoben wird. Diese Vorstellung ist offenbar so grauenvoll, dass jeder Zuhörer nun wissen möchte, ob John das heil übersteht! :-)
Kinderbuch-Reihe “Leuchtturm der Abenteuer”
Später folgte eine Kinderbuch-Lesung, die im Leseraum 2 stattfinden sollte. Mich begleitete vom Stand eine ganze Schulklasse, doch auch der Sprecherraum 2 war rappelvoll und meine mitgebrachte Klasse fand leider keinen Platz.
Am Nachmittag kam dann meine Frau zur Unterstützung. Für die restliche Messezeit war ich nicht mehr alleine, besten Dank dafür an meine bessere Hälfte :-)
Die Lesungen am Freitag Nachmittag waren nur mäßig bis gar nicht besucht und so ging ein sehr aufregender erster Tag zu Ende.
Samstag
Am Samstag war der erste reguläre Messetag. Wir hatten viele Besucher, die uns gezielt aufsuchten und die uns vom letzten Jahr kannten.
Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir der 8-jährige Junge im “Rolli” (so nannte er sein Gefährt), der sich schon ein Jahr lang auf den Besuch gefreut hat. Er hatte – wie viele – das Kinderbuch-Bundle vom letzten Jahr gekauft. Jetzt freute er sich riesig auf die drei Fortsetzungen, die er alle mitgenommen hat.
Wir hatten viele nette Gespräche mit Besuchern, die großes Interesse an Abenteuergeschichten hatten.
Lesung auf dem Leseschiff
Ich hatte am Samstag nur eine Lesung und die war auf dem Leseschiff, doch da hatte sich fast niemand hin verirrt.
Lucy van Org las vor mir und so ging ich schon zu ihrer Lesung , die übrigens echt lustig war!
Ich hatte gehofft, dass ihre Zuhörer vielleicht auch zu meiner Lesung bleiben, doch die Erwachsenen düsten allesamt mit ihr zusammen ab.
Zuvor hatten wir am Stand einem Jungen und einem Mädchen von meiner Lesung auf dem Schiff erzählt. Beide waren mit ihren Müttern erschienen, was mich unendlich glücklich gemacht hat! Danach kauften sie am Stand auch noch das Buch :-)
Sonntag
Der Sonntag verlief dann zunächst sehr ruhig, obwohl die Messe in der Abendschau erwähnt worden war. Ganz unerwartet gab es ab 16 Uhr dann noch einmal viele Besucher und Käufe. Eine Ausstellerin nahm gleich meine ganze Kinderbuchreihe auf einmal mit. Oft generieren wir ja untereinander sehr viel Geschäft :-)
Als ich dann kurz vor Schluss noch von einem Reporter vom Deutschlandradio Kultur interviewt wurde, war das der krönende Abschluss. Leider hat er mein Interview nicht verwendet.
Wir haben mehr Bücher verkauft, als auf allen Messen und Verkaufsständen zuvor! Es war schön, nette Kollegen und treue Standbesucher wiederzusehen und daher sind wir mit der Buch Berlin 2017 sehr happy!
Auch das Programm für Kinder war sehr schön. Mein 10-jähriger Sohn war speziell vom Manga-Kurs sehr begeistert.
Vielen Dank an die Organisatoren der Buch Berlin für die tolle Messe, speziell an Steffi!
Insgesamt habt ihr eine super Leistung vollbracht und wir kommen nächstes Jahr wieder.